Es gibt Dinge die dir meisten von uns spalten. Kontroverse Diskussionen gibt es zuhauf. Meist brennen Leute dafür mehr als für Politik. Neulich ging eine der erhitztesten Diskussionen in einer Facebook Gruppe der ich folge um Pelz beziehungsweise Kunstpelz. Für mich ist Pelz eines dieser Dinge bei dem ich einen Hauch schlechten Gewissens habe. Camouflage oder moderne Militärlooks zum Beispiel mag ich gar nicht.
Aber wenn ich ehrlich bin, mag ich Kunstpelz nicht sehr. Ich mag das echte. Und davon gibt es viel Secondhand. Vintage. Mäntel, Schals, Hüte, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ich habe einige Pelzschals. Nerz in grau, blond und braun. Falscher Leopard. Ein Muff aus Kaninchen. Pelzbroschen.
Aber es gibt noch einen anderen Weg Pelz zu tragen: aufgearbeiteten Pelz. Aus alten Beständen, Pelzjacken oder Mänteln. Pelz der schon da ist. Der länger tot ist als ich zum Beispiel lebe. Aus der Blütezeit der 1950ger bis 1970ger Jahre. Als man einfach einen Pelz haben musste. Tot seit 40-70 Jahren. Vieles noch in hervorragendem Zustand. Mehr oder minder ungetragen. Für besondere Gelegenheiten aufbewahrt. Egal ob Hut oder Jacke, das Material kann wieder verwendet werden. Upcycled. Etwas Neues entsteht.
Ich verwende gerne alten Pelz für meine Fascinators. Meist sind die aus alten Hüten oder Mützen. Sie haben gemein, dass sie altbacken und eigentlich untragbar sind. Es bereitet mir Freude aus einem trutschigen Omahut etwas zu machen, das so luxuriös ist wie das Material selber. Etwas neckisches, das Spaß macht.
Diesen Monat ist mein DIY Your Closet Projekt ein Pelzfascinator. Aus grauem Persianer, oder Karakul. Habe ich einen passenden Schal aus den fünfziger Jahren. Der Hut ist jünger. Wahrscheinlich aus den späten sechzigern oder sogar den siebziger Jahren. Es fühlt sich erst mal merkwürdig an in einen Hut hinein zu schneiden der in einem tadellosen Zustand ist. Aber gehobelt wird, da fallen Späne. Deswegen habe ich es auseinander geschnitten und einen Fascinator daraus gemacht.
dress: Linnea by House of Fraser , ca 2013
shirt: Bonprix, 2016
Tights: C+A, 2015
shoes: Deichmann, ca. 2014
handbag: Accessorize
fascinator: Miss Kittenheel
fur scarf, seal brooch: vintage
In dem Projekt DIY your Closet geht es jeden zweiten Sonntag darum Dinge selber zu machen, zu upcyclen oder „customisen“ (anzupassen). Diesen Monat presche ich etwas vor. Lieben Dank an die Initiatorinnen – die reizendende Katha von Kathastrophal und Lisa von Mein Feenstaub. Auf Kathas Seite findet ihr ab Sonntag im BlogHop die Projekte der anderen Teilnehmerinnen oder auch auf Lisas Seite.
DIY your Closet is about making your own things or in my case to upcylce or customise. Usually every second Sunday – this month I am ahead od schedule. Many thanks to the lovely Katha from Kathastrophal and Lisa from Mein Feenstaub for their „DIY your closet“project. On Katha’s side is (from Sunday morning) the blob hop with the other participants as well as on Lisa’s site.
Der Fascinator sieht wirklich super aus. Da werde ich mich auch mal ransetzen, denn ich habe auch den einen oder anderen Pelzhut von meiner Oma. Ja, in der Tat ist auch für mich ein alter Pelz vom Flohmarkt oder aus Familienbeständen durchaus eine Option. Und auch wenn es sich jetzt ein wenig krass anhört – Tiere werden gegessen und wenn man Fleisch ist, sollte auch das Fell des Tieres nicht weggeschmissen werden, sondern auch noch verwendet werden. Ganz anders sieht es bei Tieren aus, die nur wegen ihres Pelzes sterben. Das ist für mich völlig inakzeptabel.
Mein Urgroßvater hatte Kaninchen für den Eigenverbrauch und da wurde das Fell immer weiterverarbeitet. Es gehörte ganz einfach dazu.
Auch sollten wir bei der ganzen Diskussion darum auch nicht vergessen, dass er völlig legitim ist, Leder zu tragen – letztlich ist das nichts anderes
Liebe Grüße
Manja
Dankeschön! Sag Bescheid solltest du etwas vom dem grauen Persianer gebrauchen können ; )
der fascinator ist dir super gelungen! hübsch mit dem posament!
ich trage alte pelze, neue lammfelle, schlangen und krokodile. ich kann sehr gut der tatsache ins auge sehen dass dafür tiere sterben mussten.
was ich nicht vertragen kann ist die massentierhaltung für billige molkereiprodukte und fleischwaren. die abholzung der regenwälder für palmöl und das bei veganern so beliebte soja.
meerestiere verenden am plastikmüll – und das sind nicht nur tüten: getragene turnschuhe aka „sneakers“ und kunstpelz, fleece, goretex, der nach einer saison grottig aussieht und weggeworfen wird, gehört auch dazu. und natürlich die verpackungen für all die kosmetik und die hippen snacks. letztere verziert auch hier gern den wald.
wenn mir einer blöd kommt wg. meiner tierischen klamotten und accessoires dann sage ich „selbstgeschossen“ – da ist dann gleich ruhe ;-P
xxxx
Grossartig – ich habe aber auch mit Pelz vom (glücklichen Schaf – aus Gotland) und vom Jäger meines Vertrauens weniger Probleme. Von letzterem auch gerne Fleisch. Vor allem Fleisch. Kroko habe ich als Tasche von meiner Oma, aber auch schon gegessen. Ich habe angefangen mir echte, alte Pelzschals zu kaufen, nachdem mein Kunstfell von H+M ein Jahr war. Sah sehr mitgenommen aus. Meine Pelzschals sind preiswerter und bleiben länger schön.
Pingback: DIY your Closet: Hats and Fascinators 2016 | Miss Kittenheel
Pingback: Blogparade: Schokolade zum Anziehen – Russian Princess | Miss Kittenheel